ASG Gernsbachs Neuntklässler tauchen in Eastbourne sechs Tage lang in englische Sprache und Kultur ein
Sechs Tage, ein Reisebus, 43 Schüler und vier Lehrkräfte: Vom Sonntag bis zum Freitag, 18. Juli, verlegte das ASG Gernsbach sein Klassenzimmer kurzerhand an die englische Südküste. Unter der Regie von Organisator Herrn Sellner stand in Eastbourne dabei weniger Vokabelpauken auf dem ganztägigen Stundenplan. Denn Ziel Nr. 1 war, Englisch nicht nur auf einer Buchseite zu sehen, sondern selbst im authentischen Sprachraum anwenden zu können – sei es beim Bestellen einer Portion „chips“ oder beim Diskutieren der Premier-League-Tabelle mit der Gastfamilie.
Die Unterkunft erwies sich als doppelter Lernraum: In vielen Küchen entfalteten sich abendliche Gespräche, in denen Schüler britische Höflichkeit kennenlernten und gemeinsam mit dem Hund spazieren gingen. Aber nicht jede Gastfamilie erwies sich leider als pädagogischer Hauptgewinn. Während viele Gastgeber mit aufwendigen Lunch-Paketen und herzlichen Gesprächen glänzten, ließen andere es eher bei kargem Pragmatismus und höflicher Distanz bewenden. Traurig sind die Einzelfälle, bei denen trotz der Zertifizierung durch die Reiseorganisation sogar fraglich erschien, warum diese überhaupt Kinder aufnehmen dürfen.
Täglich wartete ein anderes Ausflugsziel: Erst ging es nach Canterbury, wo die mittelalterlichen Gassen und die Kathedrale Englischunterricht plötzlich in lebendige Geschichte verwandelten. Tags drauf schwebte die Gruppe in Brighton mit der i360-Gondel 138 Meter in die Höhe und lernte, dass „stunning“ weit mehr als ein Lehrbuchadjektiv sein kann. London lieferte am Mittwoch das Großstadt-Kontrastprogramm – inklusive Themse-Überfahrt in die belebte Stadtmitte; Big Ben zeigte diesmal sogar britische Pünktlichkeit. Am Donnerstag blieb man in Eastbourne: Wanderlustige stapften über die Kreideklippen nach Beachy Head, während die Sportfraktion im Princes Park ein Fußballduell anpfiff. Die Rückreise am Freitag zeigte im Bus völlig neue Sitzpaarungen und ließ erahnen, dass über die Woche vieles zusammengewachsen ist.
Bleibt nur ein herzliches „Thank you!“ an Herrn Sellner für die minutiöse Organisation sowie an das gesamte Lehrerteam um Herrn Arnold, Frau Biedermann und Frau Marz, das zwischen Gastfamilien-Trouble, Fahrplan-Verschiebung und Fish-and-Chips-Zeiten versuchte, einigermaßen den Überblick zu behalten und sich in allen Belangen für die Gruppen aufopferte. Mit einem Evaluationsschnitt von etwa 4,2 von 5 Sternen kann man festhalten, dass die meisten auf eine gelungene Sprachfahrt zurückblicken.